Wie ansteckend sind zweimal geimpfte Personen, wenn sie sich bei anderen Mitgliedern ihres Haushalts mit dem Corona-Virus infiziert haben, im Vergleich zu ungeimpften Personen? Dieser Frage ging Anika Singanayagam mit einem Team des Imperial College London und u.a. der University of Oxford nach und publizierte die Ergebnisse ihrer Studie am 29. Oktober 2021 im renommierten Fachmagazin The Lancet.
Ausgehend von Menschen, die beim Arzt mit einer Corona-Virus-Infektion diagnostiziert wurden, untersuchten die Wissenschaftler*innen, wie sich das auf die Haushaltsangehörigen auswirkt. Dafür bestimmte man die sekundäre Befallsrate (SAR). Die SAR macht eine Aussage darüber, wie hoch der Anteil von Menschen an der Gesamtzahl der Kontakte ist, die sich anstecken: Angenommen, eine Person, in deren Haushalt vier weitere Menschen leben, erkrankt an einer Virusinfektion, und von den vier Haushaltsmitgliedern steckt sich eine Person bei diesem Menschen an, dann beträgt die SAR ein Viertel (1/4). Singanayagam entnahm für diese Studie 20 Tage lang Abstriche von Probanden aus den oberen Atemwegen.
Das Ergebnis zeigte, geimpfte Menschen stecken nicht signifikant weniger Haushaltsangehörige an, als ungeimpfte Menschen, denn beide übertragen in einem ähnlichem Ausmaß SARS-CoV-2 (Delta-Variante) im Durchschnitt auf ein Viertel ihrer Haushaltsangehörigen.
Wenn die Impfung gegen Covid-19 zwar den geimpften Menschen selbst schützt, nicht aber die anderen, die mit ihm zusammenleben oder mit denen er anderweitig Kontakt hat, ist das derzeitige Pandemie-Management, vor allem die Verengung auf 2G und die Erwägung einer Impfpflicht, sehr fraglich.
Und am 10.12.2021 noch ein kritischer Nachtrag zur nun beschlossenen sektoralen Impfpflicht.
Das Bild zu diesem Beitrag stammt von der Künstlerin Barbara Bucher. Ich danke meiner Schwägerin für das Nutzungsrecht. |